Was ist HAMNET und was macht das Referat?
Der digitale Backbone im Amateurfunk heißt HAMNET (Highspeed Amateur Multimedia Network). Im HAMNET wird mittels IP-Routing wie im Internet geroutet und wie im Internet ist auch im HAMNET internationaler Datenverkehr möglich.
Durch die Vernetzung untereinander müssen IP-Adressen international verwaltet und koordiniert werden. Das Referat pflegt diese in einer Datenbank mit dem Namen HAMNET DB. Es müssen, um Datenpakete im Netzwerk auszutauschen, Routen zwischen Standorten im eigenen Bundesland sowie mit anderen Ländern ausgetauscht werden. Dies geschieht im HAMNET mittels BGPv4, dem gleichen Protokoll, mit dem das auch im Internet geschieht. Hosts, welche in der HAMNET-DB gepflegt werden, erhalten auch automatisch einen DNS-Namen, welcher sich aus dem Gerätenamen, dem Standort und dem festen Suffix „hamnet.radio“ ergibt. Zum Beispiel dstar.oe9xvi.hamnet.radio.
Am jeweiligen Standort gibt es verschiedene Netzwerkgeräte und um diese anzubinden, erfordert es entsprechende Infrastruktur am Standort. Im Normalfall sind es Router, Access Points und Switches, welche am jeweiligen Standort betrieben werden können. Die Verbindung zwischen Standorten erfolgt im Normalfall über eine Richtfunkstrecke auf Basis von WLAN-Technologie. Dies kann aber bei manchen Standorten nicht möglich sein, wodurch diese dann per VPN angebunden werden.
Manche Standorte, die einen Internet-Zugang brauchen haben auch einen. Ein Internet-Anschluss kann für verschiedene digitale Dienste erforderlich sein, weil diese nicht rein im HAMNET betrieben werden können. Dazu gehören digitale Sprachfunkrepeater, sofern diese vernetzt sind, und APRS-Server. Daher muss auch sichergestellt werden, dass Dienste, die vom Internet abhängig sind, auch einen Internetanschluss bekommen. Da das HAMNET kein Internetprovider sein darf, ist es nicht erlaubt, an solchen Standorten Internetzugang zu gewähren.
Im HAMNET gibt es verschiedene Services, die von Funkamateuren und insbesondere Administratoren von Amateurfunkrepeatern genutzt werden können. In OE9 haben wir dort Überwachung, Vernetzung digitaler und analoger Sprache, Dashboards und Services für diverse Digitalprotokolle wie VARA und Packet Radio.
Es gibt öffentliche VPN-Zugangsmöglichkeiten vom ÖVSV oder auch aus Deutschland, zum Beispiel bei der RWTH Aachen. In der Regel muss der Antragsteller nur nachweisen können, dass man eine Amateurfunklizenz hat - zum Beispiel durch einen Upload eines Fotos der Lizenzurkunde. Ein VPN kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein. Es kann zum Beispiel sein, dass man selbst keine direkte Verbindung zum nächsten Access Point herstellen kann.